Ich glaube mit dem Projekt Geisterhäuser ist es uns gelungen, ein relevantes Thema der Siedlungsentwicklung heraus aus Fachgremien, hin zu den Betroffenen zu bringen. Es ist eine Arbeit entstanden, die sich über die bloße Analyse von Leerstandszahlen hinaus zu einem Baukulturprojekt entwickelt hat, das durch die Servicestelle „Ein guter Rat“ vor allem auch einen Lösungsansatz bietet und Nachhall produziert. Der Beitrag der Kinder zu dem Projekt kann dabei nicht genug geschätzt werden. Mit ihrem unverstellten Blick, ihrer Ehrlichkeit und Fantasie halten sie uns Erwachsenen den Spiegel vor und sie sind wertvolle Vermittler für das emotionale Thema des Leerstandes.
Baukulturprojekt
Fotografie: Lukas Hämmerle, Christian Grass, Julia Gridling
Lustenau, 2017
www.lustenau.at/einguterrat
Einerseits wird Lustenaus Leerstand analytisch in Zahlen gefasst, andererseits werden leerstehende Geisterhäuser durch Kinderaugen betrachtet. Ihr unverstellter Blick lässt das emotionale Thema spielerisch angehen, in ihren Geschichten und Zeichnungen spiegelt sich der Zauber alter Häuser. Den Kindern, wie auch den Leserinnen und Lesern soll Baukultur vermittelt werden. Das Buch schärft das Bewusstsein für Leerstand und motiviert im besten Fall Besitzer dazu, wertvollen leerstehenden Wohnraum zu aktivieren.
Lustenau begegnet dem Leerstand mit einem guten Rat aus erster Hand. Er richtet sich an ImmobilienbesitzerInnen, die ihr leerstehendes Haus aus dem Schlaf wecken, eine Wohnung sanieren oder das brachliegende Grundstück sinnvoll nutzen möchten. Oft fehlt es an Ideen, Fachwissen oder dem letzten Quäntchen Mut. Ein Netzwerk an ArchitektInnen, RechtsberaterInnen und Baufachleuten bietet eine kostenlose Erstberatung an, die über die ersten Hürden helfen kann.
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